Der weite Weg nach Hause

Creech, Sharon, 2003
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-596-85114-0
Verfasser Creech, Sharon Wikipedia
Beteiligte Personen Zöfel, Adelheid Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Waisenkind, Zwillinge, Pflegeeltern
Verlag Fischer Taschenbuchverlag
Ort Frankfurt/M.
Jahr 2003
Umfang 288 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sharon Creech
Annotation Rezension: Dallas und Florida sind Zwillinge und Mangelwesen von der Art, wie sie zur Zeit in der KJL en vogue sind (siehe auch Seite 29 in diesem Heft): Sie leben in einem heruntergekommenen Waisenheim, das von einem verkommenen Ehepaar geleitet wird. Sie werden mehr als alle anderen gequält, weil sie "Terror-Zwillinge" sind, nur Ärger machen und natürlich auch keine Adoptiveltern finden, die sie länger als ein paar Wochen aushalten. Und für die Zwillinge sind alle Erwachsenen "Terror-Erwachsene", schließlich sind sie noch nie netten, liebevollen und großzügigen Exemplaren dieser Gattung begegnet. Als Gegenfigur wird ein warmherziges altes Ehepaar eingeführt: Sairy und Tiller. Die beiden wohnen zwar in einem schönen alten Haus in einem paradiesischen Tal, aber ihre Traumorte wähnen sie woanders. Die Konfrontation dieser vier Menschen birgt genug Konfliktpotential für eine feine Erzählung. Der Plot scheint so weit nicht ungewöhnlich für die in Amerika lebende Autorin, die mit Büchern wie "Salamancas Reise", "Ich, Zinny Taylor" oder zuletzt mit dem wunderbaren "Der beste Hund der Welt" nicht nur großes Talent, sondern auch eine zutiefst humanistische Schreibhaltung bewiesen hat. Ungewöhnlich ist allerdings die Zuspitzung in der Figurenzeichnung, die - zumindest was das Waisenhauspersonal betrifft, fast karikierend wirkt. Auch die Handlung bekommt immer wieder eine leichte aber merkbare Schräglage und bisweilen fühlt man sich in einem Text, der von Dickens und Dahl gemeinsam geschrieben wurde. Und dann denkt man dran, dass Sharon Creech nicht nur lange in England gelebt hat, sondern dass auch eine Geistesverwandtschaft vorhanden ist: Im Zweifelsfall immer für das Gute im Menschen und immer auch auf der Seite der Kinder. Bleibt zu hoffen, dass diese Autorin bald auch in Deutschland den ihr gebührenden Erfolg hat. *ag* Franz Lettner

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