Hennamond

B., Fatma, 1999
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-87294-815-1
Verfasser B., Fatma Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Deutschland, Migration, Türkei
Verlag Hammer
Ort Wuppertal
Jahr 1999
Umfang 225 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Fatma B. In Zusammenarbeit mit Freya Wiese. Mit einem Vorwort von Ute Daniel
Annotation Annotation: Autobiographie einer jungen Kurdin, die seit über 20 Jahren in Deutschland lebt. Sie wirbt um Verständnis für die Schwierigkeiten, die sie auch heute noch mit diesem entwurzelten Leben hat. Diese Autobiographie einer jungen Kurdin, die heute in Deutschland lebt, zerfällt in zwei Teile: In der ersten Hälfte sie von ihrer Kindheit in einem kurdischen Dorf in Ostanatolien, wo sie neun Jahre ihres Lebens verbrachte. Zuerst breitet sie vor dem Leser ein glückliches, wenn auch ärmliches Leben in der dörflichen Großfamiliengemeinschaft. Sie fühlt sich geborgen, lebt im Einklang mit der Natur und den alten Mythen und entwickelt Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit. Der erste Bruch kommt, als sie die türkische Schule besucht, wo die eigene Sprache verpönt ist. Ein wesentlich größerer Einschnitt jedoch ist die Übersiedlung der Mutter zum Vater nach Deutschland: Die Kinder werden zu entfernteren Verwandten abgeschoben, wo es ihnen nicht gut geht. Als Fatma dann mit neun Jahren nach Deutschland kommt, ist der Vater bereits gescheitert: Er konnte sich in keiner Weise assimilieren und hängt, gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern an der Tradition seiner ärmlichen Heimat in Ostanatolien. Fatma selbst, obwohl intelligent, beendet keine Ausbildung, auch weil sie für die Familie sorgen muss. Ihr endgültiger Bruch mit der Familie, die Flucht in eine gesicherte Ehe mit einem Zahnarzt, ist noch nicht das Ende dieses Jonglierens zwischen den Kulturen. Die Autorin und die Buchgestalter sind bemüht, diese Lebensgeschichte einfach wirken zu lassen und weder den Landsleuten noch der Religion Schuld zuzuweisen. Obwohl die Autorin nur neun Jahre in ihrer Heimat lebt, gibt die ausführliche, einfühlsame Schilderung dieses Lebensabschnitts Einblick in das abgeschiedene Leben in diesem kurdischen Dorf, wo die Türken nur in Form der Schule Einfluss nehmen. Die Prägung der jungen Frau ist so stark, dass sie nur oberflächlich am Leben in Deutschland teilnimmt und nicht Fuß fasst, aber auch nicht mehr zurückkann. Dieses Einzelschicksal ist mit Sicherheit beispielhaft für viele, viele ehemalige "Gastarbeiter" und ihre Kinder und sollte uns wieder einmal dazu veranlassen, unsere gedankenlosen Abstempelungen zu hinterfragen. *ag* Lioba Bauer

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