Besetzte Liebe

Trohaug, Ragnfrid, 2002
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-596-85106-5
Verfasser Trohaug, Ragnfrid Wikipedia
Beteiligte Personen Hägele Kathrin, Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Verlag Fischer Taschenbuchverlag
Ort Frankfurt/M.
Jahr 2002
Umfang 155 S.
Altersbeschränkung 13
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ragnfrid Trohaug
Annotation Annotation: Ida kommt sich in den Ferien bei ihrem älteren Bruder und deren Freundin überflüssig vor; als sie Linn kennen lernt ändert sich alles. Sensibel erzählte Emanzipations- und Liebesgeschichte in anspruchsvoller Erzählstruktur und offen-entspanntem Ton.
Rezension: Idas enge Verbindung zu ihrem älteren Bruder Thomas ist durch seine neue Beziehung empfindlich gestört: Wie also soll sie den Sommer bei dem "glücklichen" Paar überstehen? Wieso legt Thomas plötzlich keinen Wert mehr auf geschwisterliche Gemeinsamkeiten, warum scheinen ihrer beider Erinnerungen plötzlich so weit auseinander zu klaffen? Die fast 16-jährige Ida reagiert pubertär: trotzig, motzig, provozierend - Rückzug. Als sie zufällig in Kontakt zur Wohngemeinschaft eines besetzten Hauses kommt, sieht sie auch jene junge Frau wieder, die ihr davor schon einige Male über den Weg gelaufen ist. Deren seltsamer Ausstrahlungskraft kann sich Ida nicht entziehen. Mit Linn erlebt sich Ida neu, anders, leicht, strahlend: erwachsener. Ida ist total verliebt; zieht zu Linn; beteiligt sich an den Plänen und Vorbereitungen für den Kampf um das besetzte Haus. Idas Persönlichkeit bekommt Konturen - auch durch die Verknüpfung von erinnerten Momenten aus der Vergangenheit (v. a. die Trauer um den toten Großvater und die plötzlich fehlende Vertrautheit zum Bruder) mit der spannenden, unvertrauten Gegenwart, die ungewohnte Potenziale freisetzt. Da sind intensive Bilder für Idas emotionale Turbulenzen, für den sich ankündigenden Entwicklungsschub. Die Sprache: subjektiv, eruptiv, innig - bisweilen leicht befremdlicher Pathos. Der dann doch wiederum passt; irgendwie. Immerhin weiß frau noch um die Höhenflüge erster Verliebtheit. Auch um die schwelenden Unstimmigkeiten, die man vorerst zu ignorieren sucht. Und das hat nichts mit Hetero- oder Homosexualität zu tun. Anspruchsvolle Erzählstruktur, durchdachte Dramaturgie, spezifischer Ton. Bauen die erotisch aufgeladene Atmosphäre auf; machen sie spürbar - ohne Peinlichkeiten. Immer dabei: Idas Reflexionen über das, was passiert. Innen und außen. Ihre leise Wandlung vom passiven Geschehenlassen zur aktiven Selbstbestimmung. Vielleicht geht"s am Ende dann doch ein bisschen schnell. Trotzdem: Ein bemerkenswert offener, entspannter Text zu einem dieser Tage florierenden Thema. *ag* Elisabeth Wildberger

http://www.rezensionen.atAus dem Norweg. von Kathrin Hägele

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben