Schlimmes Ende

Ardagh, Philip, 2002
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-570-12701-8
Verfasser Ardagh, Philip Wikipedia
Beteiligte Personen Roberts, David Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Humor,
Verlag Omnibus
Ort München
Jahr 2002
Umfang 125 S. : Ill.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Philip Ardagh. Mit Ill. von David Roberts
Annotation Rezension: Wenn Harry Rowohlt behauptet, dieses Buch sei eines der besten seiner bisher 108 übersetzten Bücher, dann muss ja was dran sein. Und wenn dieses Buch den LUCHS von der ZEIT bekommt, dann muss da ja was dran sein. Denn normalerweise bekommen den Luchs doch sehr gute, sehr seriöse Bücher. Bei diesem Buch aber, da fragt es sich, ob es überhaupt ein Buch ist. Ob es überhaupt eine stringente Geschichte erzählt. Und ob Kindern so was zugetraut werden darf! Was ist das für ein Buch, in dem auf 120 Seiten erzählt wird, wie... Hier wird auf 120 Seiten erzählt, wie der elfjährige Eddie wegen einer Krankheit seiner Eltern zu seinen Verwandten nach Schlimmes Ende fahren soll? Am zweiten Tag der Reise landet er wegen einer Verwechslung im Waisenhaus. Flugs befreit er alle Waisenkinder und schafft es am dritten Tag endlich nach Schlimmes Ende, aber nicht ohne seine Eltern. Klingt das konstruiert? Ist es auch! Es kommt ja noch dazu, dass die Eltern "gelb und an den Rändern etwas wellig" sind von der seltsamen Krankheit. Dass sie von Dr. Keks mit "Eiswürfel in Gestalt eines berühmten Generals", papierenen Bettdecken und Feuer unter dem Bett behandelt werden. Dass die Verwandten die Unterkunft mit Trockenfisch bezahlen und mit einem ausgestopften Wiesel, über dessen Namen sie sich nicht einigen können, sprechen und um sich schlagen. Dass ein dröhnender Streunender Theaterdirektor und die Kaiserin von Ganzchina in der Kutsche mitreisen, denn die Geschichte spielt zu der Zeit, als die Polizei gerade von Geheimrat von Greyff erfunden worden war, im Gegensatz zur Elektrizität, die es vorerst nur in Zitteraalen gab. Dass Eddie die Direktorin Grausam-Unsäglich mit der Heiligen Schrift k.o. schlägt und mit den Waisenkindern in einer trojanischen Kuh abhaut, die wiederum das Pferd der verwandtschaftlichen Kutsche durchbrennen lässt. Und dass Eddies Eltern von Dr. Keks Behandlung geheilt werden - um den Preis einer Feuersbrunst, die ihr Haus zerstört. Klingt das absurd? Ist es auch! Es kommt ja noch dazu, dass der Autor eine aufpreisfreie Mitteilung über die Entstehung voraus- und diverse Exkurse einschiebt, nämlich welch Fortschritt der moderne Revolver brachte, wie das "Sankt-Fürchterlich-Heim für dankbare Waisen" durch den Heiligen Heinz den Floriden, der seine Ziege goss, zu seinem Namen kam, dass damals die Menschen kaum je nackter waren als in körperlanger Unterwäsche oder dass ebenfalls damals nicht wenige Zimmermädchen den Rest ihres Lebens im Schrank unter der Treppe verbringen mussten, weil sie "den achtwöchigen Bettenmachlehrgang nicht bestanden hatten". Klingt das witzig? Ist es aber! Es kommt ja noch dazu, dass die ganzen Spinnereien und vermeintlich toten Handlungsstränge am Schluss aufgehen. Und dass Harry Rowohlt mit seiner Brummstimme das Ganze mit allen Wiederholungen und Abschweifungen, Anmerkungen und Rechtfertigungen des Autors auf CD gesprochen hat. Das bringt drei Stunden vollen Hörspaß zwischen Charles Dickens und Monty Python, wie "The Guardian" richtig bemerkte. Lese- und Hörtipp *ag* Bruno Blume

http://www.rezensionen.atAus dem Engl. von Harry Rowohlt

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