Dann : Polen / Juden / Junge / Versteck / Geschichte 1942 / Kinderbuch

Gleitzman, Morris, 2013
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Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-551-31340-9
Verfasser Gleitzman, Morris Wikipedia
Systematik JG - Geschichtl. und heimatkundl. Erz.
Schlagworte Junge, Judenverfolgung, Polen, Geschichte 1942, Nationalsoziaöismus, Versteck
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2013
Umfang 221 S.
Altersbeschränkung 11
Sprache deutsch
Verfasserangabe Morris Gleitzman
Annotation Annnotation: Fortsetzung des Erfolgsromans "Einmal". Felix und Zelda flüchten weiter vor den Nazis und erfahren Entbehrungen, Angst und Grauen, aber auch Hoffnung und Liebe.

Rezension: "Einmal" hat Morris Gleitzmann eine bewegende, packende und authentische Geschichte erzählt, die Geschichte von Felix und Zelda. "Dann" schrieb er den zweiten Teil seiner als Trilogie angelegten Romanreihe um den zehnjährigen Felix, der versucht, als Jude im Polen des Jahres 1942 irgendwie zu überleben und dabei auch die sechsjährige Zelda zu beschützen. Der Tod lauert überall, in jedem Wald, in jedem Tal, vor allem jedoch dort, wo Menschen sind. Die Nazis töten willkürlich, das Leben eines Kindes ist für sie bedeutungslos. Doch auch unter der polnischen Bevölkerung kann man niemandem trauen - und muss es manchmal doch wagen, um dem ansonsten sicheren Tod noch einmal zu entgehen.

Die Geschichte fesselt genauso wie schon Gleitzmanns erster Roman "Einmal". Erstaunlicherweise gelingt es dem Australier erneut, das immer wieder neue und immer größere Grauen in den persönlichen Schicksalen zu zeigen. Er macht nicht viele Worte um Töten und Sterben, es ist einfach allgegenwärtig und doch gewöhnt man sich als Leser nicht daran. Es ist das, was die Kinder wahrnehmen und bis zu einem gewissen Grad hinnehmen, weil es unbegreiflich ist. Zu Beginn fragt man sich bei der Lektüre noch gelegentlich, ob die ständige Todesgefahr und die häufige Rettung in letzter Sekunde nicht unwahrscheinlich sind - bis einem wieder bewusst wird, dass ein zehnjähriger jüdischer Junge mindestens so viele Zufälle, Einfälle und Helfer brauchte wie Felix, um ganz auf sich allein gestellt den Holocaust zu überleben.

Stärker als im ersten Band hat Gleitzmann diesmal die psychologischen Folgen und Deformationen, Hass und Selbsthass ausgestaltet und macht so indirekt noch deutlicher, wie kostbar menschliche Regungen wie Mitgefühl, Zärtlichkeit, Freundschaft, Liebe und Hoffnung sind. Am Ende des Romans hat Felix fast alles verloren und eine Aufgabe gefunden, die ihn in seinem Versteck am Leben erhält: Zeuge sein. Überleben, um zu erzählen von den Verbrechen der Nazis und vor allem den Menschen, die sie ermordet haben - und die ansonsten wirklich für immer verloren wären.

Quelle: 1000 und 1 Buch, Thomas Mayerhofer

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