Sommerland

Chabon, Michael, 2004
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-446-20441-6
Verfasser Chabon, Michael Wikipedia
Beteiligte Personen Pfleiderer, Reiner Wikipedia
Systematik JF - Fremdsprachige Kinder und Jugendbücher
Schlagworte Abenteuer, Fantasy
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2004
Umfang 480 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Michael Chabon
Annotation Rezension: Auch Literatur geht nach Brot. Das wissen die marketingorientierten Verlage am besten, die schon immer Marktlücken entdeckt und erfolgreich bedient haben. Aber auch die Autoren können sich den Gesetzen und Bedürfnissen des Marktes nicht entziehen. Sie brauchen einen Verlag - und letztlich will jeder von ihnen ordentlich absetzen. Das ist schließlich auch für den Autor gut, denn nur wenn sich das Werk prima verkauft, fließen die Tantiemen üppig. Zur Zeit sind das - noch - so genannte All-Age-Bücher, bevorzugt aus dem Genre Fantasy. Die Potter-Kasse vor Augen, inszenieren jetzt auch gestandene Belletristikautoren jugendliche Helden in der Welt von Werfüchsen, Goblins, Riesen und Donnerbüffel. Das ist zumindest die Ausstattung, auf die Michael Chabons Protagonist Ethan Feld in "Sommerland" trifft. Sommerland ist eine Parallelwelt zur Erde, voller eigenartiger Bewohner und mit allerlei Zauber beseelt. Diese Welt, und damit auch unsere, ist in Gefahr: Und ausgerechnet Ethan Feld, der sich für den größten Versager hält, soll Sommerland vor dem Untergang retten, an dem der satanische Kojote kräftig - und wie es scheint erfolgreich - arbeitet. Dagegen tritt der lausigste Baseballspieler von Clam Island mit seinem zusammengewürfelten Team gegen die mit Zauberkräften ausgestattete Mannschaft des dämonischen Kojoten an. Damit "Sommerland" hübsch jugendfrei bleibt und niemals unappetitlich wird, wird der Kampf zwischen Gut und Böse in einer Reihe von Baseballspielen entschieden. Dass dabei die Guten gewinnen (müssen) ist klar und letztlich wenig aufregend. Viel interessanter als dieses in der Jugendliteratur immerhin einzigartige Szenario ist aber Chabons Geschichte. Denn bis zum Showdown hat er reichlich Stoff zu liefern. Dafür mixt er aus bereits gut bekannten Zutaten der realen (dem jungen "Versager" mit seinem versponnenen alleinerziehenden Vater steht eine selbstbewusste Freundin zur Seite) und der Phantasiewelt (Zauber, Fabelwesen, etc.) eine opulente und fabelhafte Geschichte voller kurioser Einfälle. Seine "Theorie" der Übergänge zwischen den Welten ist neu, in sich stimmig und ebenso spannend wie der Verlauf der Erzählung. Dabei ist Chabon trotz Fantasy ganz und gar nicht weltfremd, wenn er zum Beispiel durch Ethans Vater, der besessen und unbeachtet der sozialen Folgen forscht, unaufdringlich die ethischen Folgen eines ungehemmten Forschungstriebs thematisiert. Trotzdem steht nicht Zeitkritik im Vordergrund. "Sommerland" ist vor allem ein fetter und über weite Strecken packender Schmöker. Und wenn die Welt gerettet ist, weiß man auch ziemlich viel über Baseball. *ag* Manfred Schiefer

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