Ich will verstehen : Geschichte der Philosophinnen

Gleichauf, Ingeborg, 2004
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Medienart Buch
ISBN 978-3-423-62214-1
Verfasser Gleichauf, Ingeborg Wikipedia
Beteiligte Personen Schössow, Peter Wikipedia
Systematik PI.G - Geschichte d.Phil.,Gesamtdarstellg.
Schlagworte Philosophie, Biographie
Verlag Dt. Taschenbuch-Verl.
Ort München
Jahr 2004
Umfang 192 S. : Ill.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ingeborg Gleichauf. Ill. von Peter Schössow
Annotation Kurzbiographien von 44 weiblichen Denkerinnen werden vorgestellt, die Essenz ihrer Überlegungen in den Zusammenhang der Philosophiegeschichte eingeordnet. (ab 12) Der Titel zeigt Irritationsqualität: "Ich will verstehen" - sicherlich - dann liest man weiter - um Philosophinnen geht es hier. Also nicht um Philosophen. Wollen Frauen mehr verstehen als Männer? Muss man verständlich machen, dass auch Frauen denken? Sogar den Namen "Philosophin" verdienen können? Und dann die stolze Bestandsaufnahme auf der Buchrückseite: vierundvierzig waren es, von der Antike bis heute! Das hätten wir nicht gedacht! Wie heimlich kommt er daher, der Geschlechterkampf! In anerkennendes Staunen verpackt: dass das Weib sowas fertigbringt! In leiser Anklage: obwohl ihr Männer es ignorieren wollt! Ätsch. Da ist der Schützengraben: Auf jeden Sokrates kommt eine Aspasia, einem Kant schlägt Olympe de Gouges ein kühnes Schnippchen und "Sartre" lässt sich ohne den Zusatz "und Beauvoir" eigentlich gar nicht aussprechen. Sie geben Contra, die Frauen. Wie Marie Le Jars de Gournay, die schon 1565 behauptet: "Wenn der Mann mehr ist als die Frau, dann ist die Frau gleichfalls mehr als der Mann." Oder sie akzeptieren ein Gefälle, wie Edith Stein, die noch in den 30er Jahren feststellt, dass der Mann selbstständig im Leben stehe, während die Frau erst von Gott emporgehoben werden müsse. So wogt es einher, das vierundvierzigfache Biographiescharmützel, zwischen Klostermauern und Zwangsheirat, Kindbettfieber und Libertinage. Gestützt von Verweisen auf die kanonisierte (männliche) Philosophiegeschichte. Die Fülle bringt Verkürzung. So erscheint Walter Benjamin als "jüdischer Philosoph", Leonore Kühns nationalsozialistische Haltung wird nur beiläufig erwähnt. Schwer ist es, im Kampfgetümmel die Fahne des Interesses aufrecht zu halten. Große Augen, sauertöpfische oder verschreckte Miene, so blicken die Portraitminiaturen, die Peter Schössow angefertigt hat. Ob kunstvoll verzerrt in Schwarz-Grau-Tönen im Text, oder im lieblichen Gelbrotbraunknollenblätterpilzgrün des Covers - die Illustrationen unterstreichen den wenig freudigen Charakter des anspruchsvollen Werkes. *ag* Ines-Bianca Vogdt

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