Ti

Daele, Henri van, 1999
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-89106-364-4
Verfasser Daele, Henri van Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Außenseiter, Behinderung,
Verlag Anrich
Ort Weinheim
Jahr 1999
Umfang 260 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Henri van Daele
Annotation Ti ist für alle der harmlose Dorftrottel. Nur seine Mutter Nora und der kleine Rie kennen ihn auch als kaltblütigen Zerstörer und wissen um seine "dunkle Seite". Eine klare, poetisch dichte Absage an vordergründige Idylle. Die Menschen im Dorf halten Ti für einen harmlosen Trottel. Er hat ein ewig schiefes Grinsen im Gesicht und sagt immer nur dieses kurze "Ti!", das wie das Tschilpen eines Spatzes klingt. Freundlich, naiv und genügsam erscheint ihnen der sprachlose Junge, der überall gern gesehen ist. Nur der kleine Rie empfindet neben dem allgemeinen Mitleid eine gewisse Furcht vor dem, was sich hinter der Fassade verstecken mag. Er kennt ihn als kaltblütigen Kaninchenjäger, und das passt so überhaupt nicht in das Bild des zahmen Idioten. In Tis Mutter Nora, einer in Ungnade gefallenen Städterin, findet er eine Verbündete, die seine Sorge teilt. Sie kennt das gefährliche Glimmen in den Augen ihres Sohnes, seine ungeahnten Kräfte und die Fähigkeit, Böses zu tun. Ein unbedachtes Aufbrausen bringt ihn schließlich dazu, ans Äußerste zu gehen und Menschen zu bedrohen. Akzeptiert wird, wer nicht aus der Reihe fällt und sich anpasst. Damit erfüllt Ti zumindest äußerlich alle Kriterien, um sich im Dorf - wenn auch nur als Trottel - zu etablieren. Niemand interessiert sich hier für sein Inneres, naiv wird ihm eine bestimmte Rolle zugeteilt. In einer klaren Sprache, deren Nähe zum Poetischen immer wieder offenkundig wird, entwickelt der Autor das Porträt eines Behinderten, dem eine ehrliche Auseinandersetzung vorenthalten bleibt. Dunkle Gefühle und unkontrollierbare Regungen brechen hier - da nicht weiter hinterfragt - naturgewaltig hervor und hinterlassen damit einen zutiefst realistischen Eindruck. Lesetipp *ag* Barbara Maier

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