Der lange Hans oder Die heimliche Flucht

Ellensohn, Susanne, 1999
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-7891-3403-6
Verfasser Ellensohn, Susanne Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Schule, Außenseiter, Provinzliteratur, 19. Jahrhundert
Verlag Oetinger
Ort Hamburg
Jahr 1999
Umfang 188 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Susanne Ellensohn
Annotation In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde in Oberösterreich einer geboren, der eine Größe von 2,58 Metern erreichte; und 1869 wurde das Reichsvolksschulgesetz unter Kaiser Franz Joseph I. eingeführt - diese beiden historischen Fakten verwebt die oberösterreichische Autorin in ihrem ersten Roman zu einem spannungsreichen Erzählmuster, das in einem weiten Personenbogen die Lebensbedingungen im 19. Jahrhundert auf dem Land beschreibt und soziale Missstände thematisiert. Der lange Hans ist nicht nur wegen seiner erstaunlichen Größe Außenseiter unter den Gleichaltrigen, sondern auch wegen seiner ledigen Herkunft. Obwohl seine Mutter für ihre Kochkünste bei der Wirtin anerkannt ist, muss Hans in heute unvorstellbarer Weise auch seine "Arbeitskraft" in den - unbelohnten - Dienst der Wirtin stellen. Als sich ein grobschlächtiger Knecht die Heirat mit der Wirtin erschleicht, wird das Maß der Ausbeutung unerträglich. Der nunmehr für alle verpflichtende Schulunterricht mutiert für Hans vom vorerst einzigen Ausgleich schon bald zum Spießrutenlauf: Der Spott der anderen Kinder stoppt seine Neugier, etwas zu lernen, und seine überdurchschnittliche Auffassungsgabe sehr rasch. Er resigniert. Aber dann kommen Schausteller ins Dorf und stellen für kurze Zeit die Welt auf den Kopf. Endlich kein Außenseiter sondern ein willkommenes neues Mitglied der Gruppe zu sein - diese Hoffnung lässt Hans das Wagnis eingehen. Er flieht in eine völlig neue Welt, in der ihn wiederum schwere körperliche Arbeit aber auch Anerkennung und Zugehörigkeit erwarten. Bis er sich als "Kuriosität" vor die Zuschauer traut, begleitet ihn die sachlich und fast distanziert erzählende Autorin. Linear, ohne erzähltechnische Schnörksel entwickelt Ellensohn die gedankliche Schlichtheit ihres Schützlings glaubhaft, um ihn schließlich als ein sich zunehmend selbstbewusst begreifendes Individuum in seiner Welt zurückzulassen. Lesetipp *ag* Inge Cevela

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