Als die Steine noch Vögel waren : Junge Bibliothek 28

Lembcke, Marjaleena, 2005
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-86615-129-1
Verfasser Lembcke, Marjaleena Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Alltag, Familie, Außenseiter, Krankheit, Geschwister
Verlag Süddt. Zeitung
Ort München
Jahr 2005
Umfang 79 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marjaleena Lembcke
Annotation Poetische, hoffnungsstiftende Erzählung über einen scheinbar zurückgebliebenen Jungen. (JE) (ab 12)
Pekka liebt die Blumen, weil sie rot, blau und gelb sind; er liebt Pilze, weil sie Mützen auf dem Kopf tragen; er liebt sein Bett, seine Socken und die Schürze von Großmutter. Am meisten aber liebt er die Steine, weil sie einmal Vögel waren. Pekka ist anders und war immer schon anders. - Völlig unspektakulär, fast spröde zeichnet die ältere Schwester Leena das Lebensbild ihres geliebten Bruders, der durch einen Kaiserschnitt auf die Welt gekommen ist und die ersten zwei Jahre seines Lebens im Krankenhaus verbringt. Pekka spricht später, er geht später als andere Kinder; und immer wieder entkommt der verletzliche Junge nur knapp dem Tod. In einfachen, zarten Sprachbildern, in poetischen Satzfolgen fügt die Autorin die Figur des verwachsenen kleinen Pekka zusammen, dessen Lebenseinstellung von einem ungetrübten Optimismus geprägt ist, der in manchen Momenten wie ein zurückgebliebenes Kind wirkt, und in anderen wie ein weiser alter Mann. - Ein Stück beeindruckender Literatur, das allerdings manchmal durch gewaltige Brüche in der Handlungsabfolge, durch den allzu krassen Kontrast von großen Zeitsprüngen einerseits und punktuell detailliertest ausgebreiteten Ereignissen leidet; und auch die distanzierte, beschreibende Erzählhaltung zieht durch den Mangel an Erklärungen manchmal eine gewisse Unglaubwürdigkeit nach sich. - Dennoch sehr empfehlenswert. *bn* Silke Rabus

Mit großer Sympathie für die Eigenheiten eines kindlichen Außenseiters schildert die Ich-Erzählerin Leena das Leben mit ihrem Bruder Pekka, der wie es scheint, "schwer festzuhalten ist in dieser Welt". Rezension: Ein Stein möchte Pekka sein - denn Steine müssen nicht schwimmen lernen und Steine können nicht krank sein. Und irgendwann wandeln sich Steine in Vögel - davon ist Pekka überzeugt. Pekka scheint nicht von dieser Welt zu sein: Das Kinderschloss, ein Krankenhaus für sehr kranke Kinder, war sein erstes Zuhause und dementsprechend erscheint er seiner ältesten Schwester - der Ich-erzählerin Leena - märchenhaft entrückt. Pekka sieht die Welt mit eigenen Augen, setzt eigene Wertigkeiten und verweigert sich den Plänen, die seine Familie schmiedet und dann doch nie umsetzt, weil Pekka ihre Aufmerksamkeit in eine ganz andere Richtung lenkt. "Glaubst du, das die Welt anders ist, oder glaubst du, dass ich anders bin?" fragt er Leena in einer Erzählung, die in der Beschreibung des familiären Alltags durchaus Längen zeigt, sich jedoch mit berührender Achtsamkeit Pekkas Wahrnehmungen und Sprachbilder zu Eigen macht. *ag* Heidi Lexe
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