Faustrecht : Roman

Ledig, Gert, 2001
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Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-492-04323-6
Verfasser Ledig, Gert Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Schlagworte Roman, Weltkrieg <1939-1945>
Verlag Piper
Ort München
Jahr 2001
Umfang 230 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Gert Ledig
Annotation Nach Stalinorgel und Vergeltung erfuhr nun auch der letzte Teil der in den fünfziger Jahren entstandenen Kriegstrilogie Gert Ledigs eine Neuedition. Faustrecht erzählt im nüchtern-lapidaren Stil die kurze und hoffnungslos traurige Geschichte zweier Freunde, die sich "einige Monate nach der Kapitulation in München" wiederfinden. Der Kunstmaler Edel, der im Krieg nicht nur seine Zähne, sondern auch seine Fingerfertigkeit eingebüßt hat, und Robert, aus dessen Perspektive erzählt wird, schlagen sich im ehemaligen Atelier Edels die Zeit tot. Zu ihnen gesellt sich die Prostituierte Olga. "Ihre Illusionen waren ihr während des Krieges abhanden gekommen", so der lakonische Erzählerkommentar. Desillusion und Resignation sind die zwei Schlagworte, mit denen sich die Grundstimmung des Romans beschreiben lässt. Schließlich taucht Hai, eine zwielichtige Figur, aus der Versenkung auf. Mehr aus Loyalität zu ihrem alten Freund als aus Überzeugung, lassen sich Edel und Robert von Hai zu einem Überfall auf einen amerikanischen Jeep überreden, bei dem schief läuft und Edel von einer Kugel verwundet wird. Die drei Männer verschanzen sich mit Olga und deren Freundin Katt im Atelier. Eine Liebesbeziehung zwischen Robert und Olga bahnt sich an, sie reißt jedoch ab, bevor sie sich noch richtig entfalten kann. Für Gefühle scheint es in dieser hoffnungslosen Zeit keinen Platz zu geben. Auf jegliche Psychologisierung der Figuren wird bewusst verzichtet, denn sie sind Gefangene ihrer Zeit und handeln aus ihr heraus. Wie Marionetten lassen sie sich von einer unsichtbaren Hand führen. Die Resignation und Hoffnungslosigkeit, die im Roman vorherrscht, spiegelt sich auch in der Sprache wider: knappe Dialoge, parataktischer Stil, kurze auf ihr elementares Gerüst reduzierte Sätze. Das letzte Wort des Romans heißt jedoch "Licht". Ein Zeichen, dass es nach der Kapitulation doch noch Hoffnung gibt und das "Faustrecht" auch ein Ende haben wird. Christine Klauninger Mai 2002 *Sz*

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