Ich war eine Ratte

Pullman, Philip, 2002
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-551-58059-7
Verfasser Pullman, Philip Wikipedia
Beteiligte Personen Ströle, Wolfram Wikipedia
Beteiligte Personen Stoll, Cornelia Wikipedia
Beteiligte Personen Glasauer, Willi Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Spannung, Verwandlung, Gesellschaftskritik
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2002
Umfang 152 S. : Ill.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Philip Pullman. Ill. von Willi Glasauer
Annotation Annotation: Spannende gestaltete Sozialisation einer zum Menschenjungen mutierten Ratte mit etwas vordergründiger Medien- und Zivilisationskritik.
Rezension: "Ich war eine Ratte" - erklärt ein zunächst namenloser Junge dem älteren Ehepaar, das ihm spät abends die Tür öffnet und ihn liebevoll, aber mit entsprechender Verwunderung aufnimmt. Je seltsamer das Verhalten des Jungen (harmlos und eigentlich liebenswert, aber definitiv sonderbar, in gewisser Weise tatsächlich rattenhaft) desto größer das Staunen, das sich mit zunehmenden menschlichen Kontakten schnell in Unsicherheit, Verachtung, (Geld)Gier, Aggression wandelt. Roger wird zum wissenschaftlichen Fall, zum Außenseiter, Jahrmarkts-Schauobjekt, zum Einbrecher, Sündenbock und schließlich zum Monster, das vernichtet werden muss. Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht Roger selbst über sein Schicksal entscheidet, sondern stets andere über ihn bestimmen. Er wird funktionalisiert, ausgenutzt, schließlich kriminalisiert. Der Handlungsbogen wird immer wieder durch - vorerst zusammenhanglos scheinende - Zeitungsberichte unterbrochen, die über die Traumhochzeit des jungen Königspaares berichten, schließlich bestimmte Facetten des Geschehens kommentieren bzw. auf der medialen Ebene (in sehr vordergründiger Form) noch einmal ausschlachten. Das alles passiert in einem undurchsichtigen zeitlichen Umfeld mit Anklängen an Vergangenes, Märchenhaftes, Gegenwärtiges. Trotz der erschreckenden Realitätsnähe bleibt das Geheimnis von Rogers wahrer Herkunft in märchenhafter Verschlüsselung, ebenso seine Beziehung zu der aus dem Nichts aufgetauchten, von allen geliebten Prinzessin (!), durch deren Fürsprache er mit dem Leben davon und in ein neues Zuhause kommt. Pullman erzählt ein kleines Lehrstück über den mächtigen Einfluss der Medien, über Prinzessinnen und seltsame Randfiguren; eine Geschichte, die wie ein Märchen beginnt und - zum Glück - auch beinahe wie ein solches endet. Dazwischen entspinnt sich die fesselnde Odyssee eines "Wolfsjungen", der - außerhalb menschlicher Zivilisation aufgewachsen - trotz allem guten Willen zum Menschsein beinahe an den Menschen scheitert. *ag* Elisabeth Wildberger

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