Wie kommt der Hunger in die Welt? : ein Gespräch mit meinem Sohn

Ziegler, Jean, 2000
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-570-00359-6
Verfasser Ziegler, Jean Wikipedia
Beteiligte Personen Laak, Hanna von Wikipedia
Systematik GW.T - Theorien,Weltorganisationen,einz.Länder
Schlagworte Sacherzählung,, Ökonomie, Ernährung, Neoliberalismus
Verlag Bertelsmann
Ort München
Jahr 2000
Umfang 155 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jean Ziegler
Annotation Annotation: Obwohl es heute keinen objektiven Mangel an Gütern auf der Welt mehr gibt, verhungerten 1999 30 Millionen Menschen, 828 Millionen litten an schwerer Unterernährung. Jean Ziegler erklärt uns in seinem Buch, warum das so ist. Rezension: Der Soziologe und langjährige Schweizer Nationalrat Jean Ziegler, der mit Büchern über die russische Mafia, die Schweizer Banken und die Rolle der Schweiz im Dritten Reich zahlreiche Kontroversen ausgelöst hat, schreibt nun auch für Jugendliche. In seinem Buch "Wie kommt der Hunger in die Welt?" erklärt er, dass Hunger kein Schicksal ist, sondern eine ökonomische, politische, ökologische, soziale und gesellschaftliche Dimension besitzt. "Heute ist es der soziale Mangel, der tötet, das heißt, die ungerechte Verteilung der verfügbaren Güter." Mit dem Sozialdarwinismus rechnet Ziegler dabei ebenso ab wie mit der Chicago Commodity Stock Exchange. Er bringt uns die Arbeitsweise der Food and Agriculture Organization der UNO und die Landwirtschaftspolitik der EU nahe, und er berichtet über ein Feeding Center in Äthiopien sowie über die Methoden des Finanzkapitals in der globalisierten Weltwirtschaft. Als Einstieg in das vielschichtige Thema ist das Vater-Sohn-Gespräch durchaus interessant. Als Gesamtdarstellung bleibt es allerdings hinter den selbst gesetzten Ansprüchen zurück: denn ein reines Sachbuch hätte die objektiven Fakten anschaulicher aufbereiten, ein belletristisches Werk die Problematik eindringlicher erzählen und eine sozioökonomische Analyse die Politik des Mangels differenzierter argumentieren können. Weil Jean Ziegler aber alles auf einmal will - engagierte Aufklärung, pädagogische Belehrung, lebendige Erzählung - bleibt das Buch letztlich Stückwerk. Es besitzt den matten Charme einer Informationsbroschüre, die durch kolportagehafte Anekdoten ergänzt wird, um schließlich in einem Epilog auszuklingen, der zwar ambitionierte Forderungen stellt, aber immer wieder in die Nähe der leeren Phrase politischer Programme gerät. Kurz gesagt: Wieder einmal ist es Jean Ziegler gelungen, seinem Ruf als streitbarer Linker und als Johannes Mario Simmel des politischen Sachbuchs gerecht zu werden. *ag* Robert Stocker

http://www.rezensionen.atAus dem Franz. von Hanna von Laak

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