Stille, die wie Donner dröhnt

Becerra DeJenkins, Lyll, 1997
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Medienart Buch
ISBN 978-3-596-80192-3
Verfasser Becerra DeJenkins, Lyll Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Südamerika, Schriftsteller, Militärdiktatur
Verlag Fischer-Taschenbuch-Verl.
Ort Frankfurt am Main
Jahr 1997
Umfang 228 S.
Altersbeschränkung 14
Sprache deutsch
Verfasserangabe Lyll Becerra de Jenkins. Aus dem Amerikan. von Ulla Neckenauer
Annotation Die Geschichte spielt in den fünfziger Jahren, noch vor der kubanischen Revolution, möglicherweise im Heimatland der Autorin, Kolumbien. Eine Junta hat geputscht. Ein unbequemer Journalist, früher sogar mit Mitgliedern der Regierung befreundet, wird mitsamt seiner Familie, Frau und zwei Kindern, ins Landesinnere verbannt. Eine in vielen Ländern, unter anderem auch in Chile, übliche Praxis. Verbannung bedeutet, an einem entlegenen Ort unter militärischer Bewachung, abgeschnitten von allen Kontakten und unter der ständigen Bedrohung bei etwaigen Abweichungen vom Reglement bestraft zu werden und unter dürftigsten Bedingungen zu leben.
Die Geschichte wird aus der Sicht der 17jährigen Tochter Marta erzählt: in Bildern des täglichen Erlebens. Die Familie stammt aus dem bürgerlichen Milieu, der Vater dominiert, die Mutter — modisch gekleidet — sorgt für die Kinder. Marta hat gerade ihren Oberschulabschluß auf einer katholischen Schule gemacht, als die Familie ihre Flucht aus der Hauptstadt ins Ausland plant. Aber dazu kommt es nicht, das Militär verschleppt alle vier in eine ländliche Gegend, wo es außer einem Armeefort und einem Dorf nichts gibt. Monate vergehen, nichts geschieht, zumindest keine äußeren Veränderungen. Abgesehen von dem Gang zum Markt am Samstagmorgen in Begleitung eines Soldaten gibt es keine Abwechslung. Diese Situation verändert die Personen. Die alten Rollen werden brüchig, die Hustenanfälle des Vaters häufen sich wegen des Klimas. Die Mutter muß sich an Armut und Not gewöhnen, die Kinder können ihren Bedürfnissen nach Freundschaften, nach Bewegung kaum nachgehen. Die Regenzeit kommt, das Geld geht aus, die wenigen guten Kontakte werden zerstört. Am Ende erlöst ein weiterer Putsch die Familie aus der Gefangenschaft, aber der Vater ist totkrank, die alten Freunde tauchen, unglaubwürdig geworden, wieder auf, es werden freie Wahlen angekündigt, aber der Bruch ist nicht rückgängig zu machen. RUDOLF WENZEL, TAZ

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