Und der Himmel schaut zu

Strömstedt, Margareta, 1999
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-18663-7
Verfasser Strömstedt, Margareta Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Familie, Pubertät, Krankheit, Schweden
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 1999
Umfang 138 S.
Altersbeschränkung 21
Sprache deutsch
Verfasserangabe Margareta Strömstedt
Annotation Knappe und prägnante Schilderung eines schwierigen Familienalltags (Schweden, 40er-Jahre?) aus der Sicht eines jungen Mädchens, das neben den erdrückenden häuslichen Pflichten auch mit ihren eigenen, pubertären Veränderungen zurechtkommen muss. Eine Predigerfamilie in einem kleinen schwedischen Dorf. 40er-Jahre, vielleicht. Der genaue Zeitpunkt wird nicht festgehalten, ist unwesentlich (ebenso der mögliche autobiographische Bezug). Die psychische Krankheit der Mutter manifestiert sich in düsterem Eskapismus. Die Last, den Alltag zu organisieren, liegt bei den Kindern. Die kämpfen darum, die Maschinerie in Gang zu halten - im Wissen um die Fragilität des Systems, in dem jede kleine Abweichung zu einem neuen mütterlichen Ausbruch führen kann. Der Vater, viel beschäftigter Prediger steht den Attacken seiner Frau wehrlos gegenüber. Erzählt wird aus der Perspektive Margaretas, die als Mädchen und Zweitälteste die größte Bürde zu tragen hat. Ihre emotionslos wirkende Analyse der Situation wird kontrastiert durch eine erstaunliche Offen- und Ausgesprochenheit. Die Zeit für sich selbst ist gestohlene Zeit. Auch in diesen Passagen dominiert strenge Nüchternheit. Unsicherheiten und Selbstzweifel werden mit derselben seltsamen Mischung aus Naivität und Wissen eingeflochten, wie das Festhalten des häufig ins Chaos abdriftenden Tagesablaufes. Zu den äußeren Zwängen kommen noch jene einer ausgeprägten religiösen Erziehung, die sich wie ein schweres Tuch über die pubertären Schwankungen, Sehnsüchte und Bedürfnisse Margaretas legt; das permanente Mitdenken einer strafenden göttlichen Instanz schnürt das junge Mädchen ein, vergrößert Unsicherheit und Schwermut. So sehr Margaretas innere Nöte, ihre Angst, über die engen internalisierten Grenzen hinauszudenken (be)drücken, so sehr wird doch auch - nicht zuletzt durch den knappen Erzählton sowie durch eine beklemmend geradlinige Literarizität - Spannung und Interesse an ihrer Geschichte wach gehalten. *ag* Elisabeth Wildberger

http://www.rezensionen.atAus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer

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