Hexenkind

Rees, Celia, 2001
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-401-05217-5
Verfasser Rees, Celia Wikipedia
Systematik JG - Geschichtl. und heimatkundl. Erz.
Schlagworte England, Geschichte, Großmutter, Hexenverfolgung,
Verlag Arena
Ort Würzburg
Jahr 2001
Umfang 267 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Celia Rees. Aus dem Engl. von Angelika Eisold-Viebig
Annotation Annotation: Spannender, gekonnt gestalteter, gut recherchierter historischer Jugendroman, der vor dem Hintergrund der Zeit der frühen Siedler in den Neuenglandstaaten die Hexenverfolgung thematisiert.

Rezension: Dieser historische Jugendroman entwickelt seine Handlung zwar in deutlicher Anlehnung an Arthur Miller"s "Hexenjagd" - der Ort, Salem in Massachusetts, und die Zeit, Mitte des 17. Jahrhunderts, sind ident - , sieht die Hexenverfolgung im Nordamerika der frühen Siedler jedoch in einem größeren Kontext, nämlich dem des europäischen Aberglaubens, der im puritanischen England des 17. Jahrhunderts zu Hexenverbrennungen führte. Eine Möglichkeit, der Verfolgung zu entkommen, ist die Auswanderung nach Neuengland, gemeinsam mit vielen Puritanern, was den Konflikt also auch in die Kolonien bringt. So ist Mary, die Protagonistin und Enkelin einer als Hexe verbrannten, weisen Kräuterfrau, nicht in Sicherheit, sondern ständig in Gefahr. Obwohl bemüht nicht aufzufallen, sticht sie bereits auf der Überfahrt dem recht bigotten Reverend in die Augen, weil sie Lesen und Schreiben beherrscht, und wird bald in die verschiedenen Beziehungsgeflechte innerhalb der Siedlergruppe hineingezogen: Neid, Standesdünkel und Missgunst der jungen Mädchen untereinander, aber auch das fanatische und herrschsüchtige Verhalten der Reverends, der Gruppenführer, sparen Mary nicht aus.

Es ist ein gut recherchiertes Sittenbild, das hier zum Leben erweckt wird. Vor diesem Hintergrund sind auch die hysterischen Ausbrüche der Mädchen verständlich, die zur Hexenjagd führen und Mary die Notwendigkeit der Flucht erkennen lassen, was wiederum den Schluss der Geschichte offen lässt.

Die wohl fiktive Quelle stellt ein geheimes Tagebuch dar, dessen Blätter in einen Quilt eingenäht waren und in unserer Zeit aufgefunden wurden. Dabei ist die Autorin um große Authentizität bemüht, begründet ausführlich die Auffindung und den Zustand der alten Aufzeichnungen und ruft die Leser sogar dazu auf, ihr via e-mail eventuell weitere Quellen zu melden. Die gesamte Erzählung besteht also aus einzelnen datierten Eintragungen, die jedoch epische Breite und stilistisch eine Einheit bilden, was etwas widersprüchlich anmutet. In seiner Gesamtheit ist der ausführliche Roman jedoch spannend und sprachlich gekonnt erzählt.

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