Kriegskind

Petit, Xavier-Laurent, 2001
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7941-4785-4
Verfasser Petit, Xavier-Laurent Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Gewalt, Kindersoldat, Kindheit, Pogrom, Krieg,, Kindheit, Krieg, Gewalt, Kindersoldaten, Pogrom
Verlag Sauerländer
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2001
Umfang 153 S.
Altersbeschränkung 12
Sprache deutsch
Verfasserangabe Xavier-Laurent Petit
Annotation In Form fiktiver Tonbandaufzeichnungen und Notizen berichtet der Autor vom tragischen Schicksal des jungen rekonvaleszenten (Serben?) Jozef, dem er nach Kriegsende in einem Erholungscamp begegnet. Jozef stammt aus dem archaisch anmutenden kleinbäuerlichen Milieu eines Dorfes im tiefsten Hinterland. Eine katastrophale Dürre und die darauf folgende Wassernot zermürben die Dorfbewohner und zersetzen ihr gewohntes Ordnungs- und Rechtsempfinden, das normalerweise vom Dorfältesten gelenkt wird. Als dazu von Seiten der Regierung auch noch die Zwangsrekrutierung der wehrfähigen Männer kommt und die Bedrohung durch eine kriegerische Auseinandersetzung in unmittelbare Nähe rückt, eskaliert der geballte Volkszorn und sucht nach einem Ventil. Abergläubische Rachegefühle richten sich gegen das schwächste Glied der Kette - gegen ein neugeborenes Kind, die Schwester Jozefs, die knapp vor Ausbruch dieser Katastrophen mit einem grauenhaften, unheilverkündenden Mal auf die Welt gekommen ist. Die volle Verzweiflung über die Ereignisse entlädt sich auf Nahalia, Jozef und seine Mutter und zwingt sie zur Flucht. Doch niemand entkommt der totalitären Kriegsmaschinerie, selbst Minderjährige wie Jozef werden als "Minenjungen" eingezogen. Das Grauen und die Furcht dieser Kindersoldaten teilen sich dem Leser unmittelbar mit. Der Autor verwebt die verschiedenen Ebenen (Gegenwart im Rehabilitationscamp, der Erinnerungen Jozefs und das tatsächliche Kriegsgeschehen) zu einem komprimierten Horrorszenarium. Der Anschein der Authentizität wird beklemmend vermittelt. Es ist nicht allein das Kriegsgeschehen, das er in dieser Geschichte so ergreifend und furchtbar darstellt, es sind vor allem die dadurch entstehenden menschlichen Untiefen, die er auslotet und sichtbar macht. Doch wie ein Wunder lässt der Autor im jungen Jozef die Möglichkeit zu hoffen erblühen. - Ein wichtiges und empfehlenswertes Buch. *bn* Helene Kukelka

http://www.rezensionen.atAus dem Franz. von Agnes Kloocke

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