Wasch dir nicht die Hände, Flanagan : [Kriminalroman]

Martín, Andreu, 1996
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-89106-243-2
Verfasser Martín, Andreu Wikipedia
Verfasser Ribera, Jaume Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Detektiv, Jugendkrimi
Verlag Anrich
Ort Weinheim
Jahr 1996
Umfang 240 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Andreu Martín und Jaume Ribera. Aus dem Span. von Marion Lütke
Annotation Ein weiterer spannender Fall des jugendlichen Detektivs, angesiedelt im Umfeld der Grundstücksspekulation. (ab 12) (JE)
Juan "Johnny" Flanagan, der Held mit Vergangenheit ("Wow, ich hatte schon eine Vergangenheit! Und das in meinem Alter!") wühlt im Müll und träumt von Carmen, der kleinen dunkelhaarigen Schönheit, die ihn verlassen hat. Ihn! Verlassen! Sein Herz gebrochen! Und also hört er traurige Lieder und geht seinem Job nach, löst kleinere Fälle. Nicht der Rede wert. Dann aber gibt es einen Toten im Viertel, und der neue Freund seiner ehemaligen Geliebten, der Zigeuner Reyes Heredia, wird als Verdächtiger verhaftet: Die Bürger rüsten zum Kampf gegen die Roma, die - wie überall so auch hier - an allem Schuld sind. Flanagan ringt mit seiner gedemütigten Seele und seinem Gewissen. Wer ihn kennt, weiß, daß er ein Mann von Ehre ist und daß er sich aufmachen wird, den wahren Schuldigen zu finden... - Ein weiterer wahnwitziger Fall aus der Serie um den jugendlichen Detektiv aus Barcelona, auch dieses Mal ein richtig ausgewachsener: Drogenhändler, Grundstücksspekulanten - ehrenwerte, reiche Männer -, Erpressung und Mord. Mir scheint der vorliegende Fall der bisherige Höhepunkt der Serie zu sein: Ein souveräner Ich-Erzähler führt durchs Geschehen, arbeitet mit Rückblicken, wechselt vermeintlich die Erzählperspektive, spricht mit den Lesern/innen (und steht nicht an, seine Angst zuzugeben), kämpft zugleich mit übermächtigen Bösewichten, die er in slapstickartigen Einlagen übertölpelt. Anspielungen an literarische Traditionen oder auch populärmusikalische Zitate verdichten den Roman enorm, die zahlreichen Überhöhungen und parodistischen Elemente machen jedoch unübersehbar, daß die Geschichte nicht für bare Münze zu nehmen ist. Eindrucksvoll wird hier bewiesen, daß dieses Genre nach wie vor dazu geeignet ist, kraftvoll und lustvoll Humanismus und Sozialkritik zu befördern. Daß der Fall zwar gelöst wird, die Schuldigen jedoch nicht zu fassen sind, ist der einzig ehrliche Abschluß. Der Held mag sich in den Mülltonnen Barcelonas die Hände schmutzig gemacht, an sich gezweifelt haben, er ist auf jeden Fall ein "Mann von Ehre" geblieben, wenn auch ein melancholischer. Aber so ist die Welt! - Äußerst empfehlenswert ab 12.

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben