Ulla und alles

Aakeson, Kim Fupz, 2000
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Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7260-0540-5
Verfasser Aakeson, Kim Fupz Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Außenseiter, Humor, Krankheit, Liebe, Partnerschaf
Verlag Aare
Ort Aarau
Jahr 2000
Umfang 143 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Kim Fupz Aakeson
Annotation Annotation: Ein psychisch kranker junger Mann verwechselt einen ein schlechtes Film-Melodram mit der Realität, was einerseits lustig ist, andererseits lehrreich. Interessanter Versuch, einen psychisch kranken Icherzähler mit der "normalen Welt" zu konfrontieren. Rezension: "Das Leben ist das, was man draus macht", sagt Linda in "Herz ist Trumpf", jenem Melodram, das der Icherzähler leider nur einmal am Tag sehen kann. Früher konnte er das Video sehen, so oft er wollte. Nachdem er seiner betrunkenen Mutter, die ihn Missgeburt schimpfte, die Bratpfanne ins Gesicht geschlagen hatte - manchmal kann man damit Probleme lösen - , landete er in einer psychiatrischen Klinik. Dort gibt es Gutes - den netten Poul, den starken Freund Willy, und es gibt Dummes, z.B. die Pfleger H und J und dass man tagsüber nicht Video gucken darf. Zwar versteht unser Held nicht, warum das Unangenehme auch sein muss - den Noah zum Beispiel hält er für ziemlich doof, weil er auch Giftschlangen auf seine Arche mitgenommen hat. Aber man muss nicht alles verstehen um glücklich zu sein. Als der Erzähler allerdings erfährt, dass Linda in Wirklichkeit Ulla Vilstrup heißt und tatsächlich lebt, muss er sie sehen und natürlich kommt Willy mit. Die beiden brechen aus und ziehen ihre Spur durch die Stadt. Und die führt zu Ulla/Linda, der Herzdame, die inzwischen auch nicht mehr die jüngste ist... Der dänische Autor wählt eine Erzählerfigur, die die Welt durch die Brille eines schlechten Films mit Happy End sieht, einen Erzähler, der uns LeserInnen sein Leben und die Welt mit wenigen Plattituden erklären kann. Eine sympathische Figur, die nicht wehleidig ist und kein Mitleid braucht, eine Figur, die höchst menschlich ist, ziemlich normal und die "normale Welt" krank aussehen lässt. Sowas freut uns, da werden wir schwach. Schließlich haben auch wir nie verstanden, warum es das Böse gibt. Auch wir hätten gern, dass Herz Trumpf ist. Am Ende haben der Held und wir LeserInnen gelernt, dass die Welt eben nicht so einfach ist, dass man dem Schlechten und Dummen ins Auge sehen muss - es gehört eben alles dazu. Hauptsache man vergisst "nur die Liebe nicht". Natürlich ist das alles auch komisch, die geschickte Parallelführung von filmischer und textlicher Erzählung, die Konfrontationen "normaler" und "kranker" Welt, die "einfachen" Wahrheiten, die auf der Folie einer tragischen Geschichte erzählt werden. Aber es bleibt ein eigenartiger Nachgeschmack. *ag* Franz Lettner

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weitere Rezension: GermanistInnen 18Aus dem Dänischen von Christel Hildebrandt

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