Roberts Land. Eine Familiengeschichte

Günther, Herbert, 2010
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-8369-5290-3
Verfasser Günther, Herbert Wikipedia
Systematik JG - Geschichtl. und heimatkundl. Erz.
Schlagworte 1929-1941, 1955-1956
Jahr 2010
Umfang 124 S.
Altersbeschränkung 11
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Annotation Sommerbilder: Familienfeier mit Erdbeertorte, mit Freunden Verbotenes ausprobieren, mit dem großen Bruder über Himmel und Hölle fantasieren, auf dem schwankenden Heuwagen liegen und in die Wolken sehen ? Robert fühlt sich aufgehoben in seiner kleinen Welt. Zugleich aber spürt er die Schatten des vergangenen Krieges, in seiner Familie, in seinem Dorf. Wird sich all das Bedrohliche wiederholen?

In zehn Geschichten erzählt Herbert Günther von Roberts Vater, der 1929 Soldat wird, er erzählt von Roberts Mutter, von seinen Geschwistern und Großeltern und von Robert selbst, der viele Fragen stellt: Wie ist das mit der Pflichterfüllung? Kann man schuldig werden, wenn man immer brav das tut, was andere befehlen? Was kann man tun, um nicht in den rollenden Zug zu geraten, in dem man am Leben vorbeifährt? Wo ist mein Platz in der Welt?
Ein Buch vom Erwachsenwerden in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg, in einer Zeit, in der vieles anfing, was unser Leben bis heute mitbestimmt.

„Die Russen kommen!“ Mit diesem Schrei beginnt das Buch. Und der kleine Robert glaubt, was er hört, weil er seinen Vater in Uniform sieht: Die Uniform bedeutet Krieg. Das weiß Robert. Oft genug hat er den Vater vom Zweiten Weltkrieg erzählen hören. Erst nach einigen bangen Stunden entdeckt er, dass sein älterer Bruder ihn veräppelt hat: Die Scheune des Nachbarn im Dorf war in Flammen aufgegangen, und der Vater hatte sich zum Löschen die Uniform der Freiwilligen Feuerwehr angezogen. Das erste Kapitel ist eine sehr hübsche Miniatur. Dem Autor dient es als Sprungbrett, um die Geschichte von Roberts Großeltern, Eltern, Onkeln und Tanten zu erzählen. Und damit deren Geschichten. Und damit, wie es zum Zweiten Weltkrieg kam, wie es im Krieg war und wie die Deutschen anschließend weiterlebten. Das Buch ist eine feine Komposition: Jedes einzelne Kapitel liest sich wie eine gelungene Kurzgeschichte, alle zusammen ergeben „Roberts Land“. Herbert Günther schreibt ein schönes, plastisches Deutsch. Und er beherrscht die Kunst der Verknappung. Mit muttimäßig-damlichen „kindgerechten“ Erklärungen hält er sich nicht auf. Er schreibt so, wie manche seiner Figuren sind: wortkarge Bauern, die nur das wichtigste sagen und zum Vieh manchmal besser reden können als mit Menschen. Das macht „Roberts Land“ zu einem guten, aber auch anspruchsvollen Buch. ….
Franziska Augstein in der Süddeutschen Zeitung

… Mit jeder seiner zehn Geschichten entwickelt Herbert Günther ein umfassendes Zeitbild und die Geschichte einer „einfachen Familie vom Land“ weiter, deren Leben von den Jahren des Zweiten Weltkrieges nachhaltig beeinflusst wird. Roberts Land ist ein Buch, das nicht nur leise und bedachtsam von den Schrecken jener Jahre erzählt und davon, was der Krieg aus den Menschen macht, sondern auch von schönen Momenten und davon, warum es für Robert irgendwann wichtig wird, aufzupassen und zwar „aufs Leben, so gut er nur konnte“. Roberts Land ist nicht nur als private Lektüre, sondern auch als Unterrichtsmaterial zum Einstieg in den Themenbereich Zweiter Weltkrieg sehr zu empfehlen.
Andrea Duphorn in "Bulletin Jugend & Literatur"

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben