Der Clown und die Zirkusreiterin

Prior, Ingeborg, 1999
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-492-22832-9
Verfasser Prior, Ingeborg Wikipedia
Systematik JB - Biographien für Kinder und Jugendliche
Schlagworte Biografie, Bento, Irene, 1923-, Bento, Peter, 1923-
Verlag Piper
Ort München [u.a.]
Jahr 1999
Umfang 238 S.
Altersbeschränkung 14
Auflage Ungekürzte Taschenbuchausg.
Reihe Serie Piper ; 2832
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ingeborg Prior
Illustrationsang Ill.
Annotation n den 90er Jahren recherchierte die Journalistin Ingeborg Prior die Geschichte der jüdischen Zirkusfamilie Lorch-Bento.

Irene Lorch wird 1923 geboren. Die Familie ihrer Mutter ist eine bekannte jüdische Zirkusfamilie, die ihr Winterquartier in Eschollbrücken in Hessen hat. Dort erlebt Irene bei den Großeltern ihre Kindheit, erzogen in der jüdischen Tradition. 1936 will niemand in der Klasse mehr neben ihr sitzen, 1938 muss sie die Schule verlassen. 1939 tritt sie mit den „Carolis" beim Zirkus Busch als Kunstreiterin auf, dann trifft auch sie und ihre Mutter das Arbeitsverbot für jüdische Artisten. Im Sommer 1941 lernt Irene den Clown Peter Bento vom Zirkus Althoff kennen. Die beiden verlieben sich und Irene wird dort aufgenommen. „Adolf Althoff war die große Ausnahme. Solange es noch irgendwie möglich war, beschäftigte er jüdische Artisten in seinem Zirkus, trennte sich keinesfalls freiwillig von ihnen." Irene ist „die kleine Italienerin" - eine gute Tarnung. 1942 wird Irene schwanger, das Aufgebot wird wegen „Rassenschande" abgelehnt. Nach einem Bombenangriff geht Irene zurück nach Eschollbrücken. Ihr nicht jüdischer Vater wird aufgefordert, sich von seiner Frau zu trennen. Am 7. März 1943 wird die Großmutter abgeholt und nach Auschwitz deportiert. Irene, ihr kleiner Sohn, ihre Mutter und Schwester müssen untertauchen. „Sie können alle herkommen, das kriegen wir schon hin", sagt Althoff knapp. Nach dem Spielverbot 1944, gehen die Bentos mit dem Zirkus Althoff nach Österreich und bleiben dort bis Kriegsende.
1945 heiraten Irene und Peter Bento. Sie bleiben beim Zirkus Althoff und reisen durch das zerstörte Westdeutschland. 1952 gibt die Wiedergutmachungskammer der Familie Lorch ihr Haus in Eschollbrücken zurück, die wenigen Überlebenden der Familie treffen sich dort. Irene meidet den Ort und seine Bewohner. Es fällt ihr schwer, über die Demütigungen von damals zu reden.
Maria und Adolf Althoff erhielten 1995 den Ehrentitel des Staates Israel.

Die Autorin sprach mit Irene und Peter Bento, Maria und Adolf Althoff, sie interviewte Freunde, Zeitzeugen und recherchierte in der Bibliothek „Germania Judaica" in Köln. So entstand ein beeindruckendes Porträt, das persönliche Erinnerungen und zeitgeschichtliche Ereignisse verbindet.

Ingeborg Prior und die Regisseurin Micha Terjung drehten 1995 den Film „Zuflucht im Zirkus".

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben